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Ökumenischer Florians-Gottesdienst in der Michaelskirche in Ötisheim am 4.5.2016

„61-Jähriger bei Arbeitsunfall getötet“, so stand es vor ein paar Tagen mit gerade mal 14 Zeilen Begleittext in einer Tageszeitung – und nun? Was alles ereignete sich im Hintergrund bei diesem schrecklichen Ereignis? Die Feuerwehr war da, der Notarzt mit Krankenwagen, was mussten die Angehörigen durchstehen, wer stand ihnen bei?

Nicht immer muss es so schrecklich und endgültig zugehen. Doch ein Brand mit Sachschaden erschüttert die Menschen ebenso, wie einstmals das Hochwasser 2013 in unserer Region, wo u. a. die Feuerwehr Schwangere und Kinder in Sicherheit bringen musste.

All dies fand Eingang am 4. Mai 2016 bei einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Michaelskirche in Ötisheim beim „Floriansgottesdienst“. Teilnehmende christliche Kirchen waren die evangelische, die katholische, die neuapostolische Gemeinde und unsere Ev. methodistische Kirche. Rolf Aichelberger hatte schon lange vorher für diesen Gottesdienst „geworben“ und wir Methodisten waren mit ihm „gut vertreten“. Ob ein Rückblick mit Bildern des letzten Hochwassers und des Brandes im alten Ortskern durch die Feuerwehr, die Interviews mit den Helfern des „Roten Kreuz“ oder Rolf Aichelbergers Schilderung, wie Notfallseelsorge allgemein und in Beispielen verläuft; es war beeindruckend und packend. Die Chance wurde wahrgenommen, vom eigenen Glauben zu sprechen, was motiviert, gerade sich in der Notfallseelsorge einzubringen; aber auch das Nacherleben von Einsätzen in Ruhephasen zu Hause bis zum Eingestehen müssen, dass auch wir Christen keine Antwort für Grund oder gar Sinn oft furchtbarer Geschehen haben. „In meiner eigenen Ohnmacht kann ich mit den Angehörigen nur noch beten, dass wir alles an Gott abgeben dürfen und nicht von ihm ablassen werden“. Schwer, wenn man sich seiner Kleinheit selbst wieder bewusst werden muss und helfen will.

„50 15 – rufe mich an“. Ein Kärtchen erhielten die Besucher. Nicht mit einer Telefon- sondern mit einer Notrufnummer: Psalm 50, Vers 15: “Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.“

Wer nach Hause ging oder noch zum kleinen Vesper vor der Kirche blieb, wer noch die ausgestellten Utensilien von Rettungsdienst, Seelsorgehilfe und Feuerwehr bewunderte; es war ein lebhafter, packender und zum Nachdenken anregender Gottesdienst, angestoßen von Christen in ökumenischer Verbundenheit – und wir Methodisten waren präsent und bekennend; einfach dabei….

Und hier noch ein paar Bilder aus der Kirche und vor allem vom St. Florian, dem Schutzheiligen der Feuerwehr in Form einer Holzfigur.

gisikib2016-05

Fürbittgebete der teilnehmenden Kirchen für Polizei, Feuerwehr, THW und DRK, Notfallseelsorge, für Einsatzleitung, Führungskräfte, für alle Helfer und Helferinnen der "Blaulichtorganisationen" und für Betroffene (Opfer und Angehörige), für alle Christen.

Gottesdienstbesucher, Mitte im Vordergrund die Leiterin der Notfallseelsorge Pforzheim-Enzkreis, Regina Wacker aus Dürrn.

Spontanchor der Jugendfeuerwehr Ötisheim singt "Laudato si" mit einem speziellen Feuerwehrtext:

Laudato si, o mio signore,
laudato si, o mio signore,
laudato si, o mio signore,
laudato si, o mio signor.

1. Sei gepriesen für Helme und für Jacken.
Sei gepriesen für Hämmer und für Hacken.
Sei gepriesen für Pumpen und für Schläuche.
Sei gepriesen für unsre Feuerwehr, Herr!

Laudato si, o mio signore ...

2. Sei gepriesen für die gelöschten Dächer.
Sei gepriesen, ist auch der Strahl mal schwächer.
Sei gepriesen für leergepumpte Keller,
Sei gepriesen für unsre Feuerwehr, Herr!
Laudato si, o mio signore ..

3. Sei gepriesen, geht nachts auf mal die „Jaule“.
Sei gepriesen, auch wenn ich dann erst maule.
Sei gepriesen für Einsatz ohne Folgen.
Sei gepriesen für unsre Feuerwehr, Herr!

Laudato si, o mio signore ...

4. Sei gepriesen, sind wir auch mal betroffen.
Sei gepriesen, wenn wir uns auch mal zoffen,
Sei gepriesen für diese Kameradschaft.
Sei gepriesen für unsre Feuerwehr, Herr!

Laudato si, o mio signore ...

5. Sei gepriesen für die vergangenen Jahre.
Sei gepriesen für all dies Wunderbare.
Sei gepriesen für deinen Schutz und Segen.
Sei gepriesen für unsre Feuerwehr, Herr!

Laudato si, o mio signore .

Text: Strophen: Martin Funke 2013, www.feuerwehrseelsorge.de/Lieder/Laudato_Si_Feuerwehr.pdf , Refrain nach Franz von Assisi; Melodie: mündlich überliefert